AmSel - Achtsamkeits- und mitgefühlsbasierte Suchtprävention in der Schule

AmSel

Achtsamkeits- und mitgefühlsbasierte Suchtprävention in der Schule –
Förderung von Selbstregulation, Beziehungsfähigkeit und Resilienz in der Lebenswelt Schule

Förderung von Selbstregulation, Beziehungsfähigkeit und Resilienz in der Lebenswelt Schule

Die AmSel-Fortbildungsreihe basiert auf Methoden zur Förderung von Achtsamkeit bei Kindern, Jugendlichen und pädagogischen Fachkräften (Altner 2006, 2009; Kaltwasser 2010, 2013, 2016). Regelmäßige Achtsamkeitspraxis stärkt die Selbststeuerung, aktiviert innere Belohnungsstrukturen, reduziert Stress und fördert Resilienz als wesentliches Ziel der Suchtprävention.

Die Fortbildung wurde im Rahmen des dreijährigen AmSel-Projektes entwickelt und evaluiert von update Fachstelle für Suchtprävention (Caritas/Diakonie) Bonn in Kooperation mit der AG Gesundheitsförderung und Prävention der Kliniken Essen-Mitte. Das Projekt wurde 2020-2023 vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) gefördert.

Hintergrund:
Empirische Studien über schulische Einflussfaktoren auf die psychische Gesundheit zeigen, dass etwa 15 % aller schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen eine psychische Störungen (wie Aufmerksamkeits-, Denk- und Antriebstörungen sowie negative Stimmung) aufweisen. Kernsymptome sind Hypermotorik, Aufmerksamkeitsstörungen und erhöhte Impulsivität. Diese wiederum werden als Risikofaktoren für die spätere Entwicklung von Suchterkrankungen identifiziert. Es ist davon auszugehen, dass das Erkrankungsrisiko inter-und externalisierender Störungen bei Kindern und Jugendlichen reduziert werden kann, indem evidenzbasierte Präventionsprogramme in Schulen implementiert und positive Veränderungen des Schulklimas angestrebt werden (Schulte-Körner 2016, Deutsches Ärzteblatt | Jg. 113 | Heft 11 | 2016).
Das Prinzip Achtsamkeit gewinnt als Präventivmaßnahme in der Gesundheitsförderung aufgrund zahlreicher wissenschaftlicher Befunde über seine Wirkungen auf die mentale Gesundheit stark an Bedeutung.
In zunehmenden wissenschaftlichen Studien werden Erkenntnisse über die neuroplastischen Veränderung von Hirnstrukturen bei Personen, die Achtsamkeitsmethoden praktizieren beschrieben. Entsprechend werden folgende Wirkkomponenten der Achtsamkeitsschulung identifiziert:
• Gezielte Aufmerksamkeitsregulation
• Erhöhtes Körperbewusstsein
• Verbesserte Emotionsregulation
• Perspektivwechsel bezüglich des Selbst.
Diese Erkenntnisse prädestinieren die gezielte Schulung von Achtsamkeit und Mitgefühl zu potentiell sehr wertvollen Instrumenten für die Stärkung von Selbstbewusstsein, selbstregulativen und sozialen Kompetenzen im Kontext der Suchtprävention.


Zielgruppen:
Zielgruppen sind alle Schulformen.
Schulische Multiplikator*innen (Schulleiter*innen, Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen, pädagogische Fachkräfte), nehmen als Team von 3-5 Personen für ihre Schule an der Fortbildungsreihe teil.
Im Verlauf dieser erarbeiten sie auch den Transfer der AmSel-Methoden in den Schulalltag in Form von Unterrichtseinheiten für Schüler*innen und weiterführenden Methoden zur Information von Lehrkräften und Eltern. Die Schulleitung sollte das AmSel-Team und die Implementierung der AmSel Methoden in den Schulalltag befürworten.
Rahmenbedingungen:
Bei den Fortbildungsveranstaltungen handelt es sich um insgesamt 4 Module á 1,5 Tage im Zeitraum von ca. 6-10 Monaten.. Regulär wird der erste Tag ganztags und der zweite halbtags durchgeführt.

Inhalte der Fortbildung:
 Grundlagen der Suchtprävention, Stressentstehung und Achtsamkeitsforschung
 Einführung in die Achtsamkeitspraxis
 Körper- und Wahrnehmungsübungen
 Reflexion von habitualisierten Denk-, Fühl- und Verhaltensmustern
 Achtsamkeitspraxis und wertschätzende Kommunikation
 Spannungs- und Emotionsregulation, Beziehungsfähigkeit
 Psychoedukation zur Wechselwirkung von Körper und Bewusstsein
 Grenzen achtsamkeits- und mitgefühlsbasierter Interventionen
 Einführung in die AmSel-Online-Plattform/Methodenkatalog zur eigenständigen Weiterarbeit der Multiplikator*innen (AmSel-Teams)
 Planung der Implementierung in den Schulalltag


Blended Learning Plattform:
Eine Online-Plattform für Fortbildungsteilnehmer*innen und geschulte AmSel-Multiplikator*innen mit Lerninhalten und Medien für die eigene Praxis sowie für Schüler*innen steht zur Verfügung. Diese dient der Erweiterung und Vertiefung während der Fortbildung und unterstützt die Implementierung der AmSel Methoden in den Schulalltag im Sinne der Nachhaltigkeit.

AmSel-Netzwerk:
Nach Beendigung der Fortbildung können die AmSel-Multiplikator*innen Mitglieder des überregionalen AmSel-Netzwerkes werden. Netzwerktreffen finden regelmäßig zwei Mal jährlich statt und dienen dem schulenübergreifenden Austausch und der langfristigen Praxis der AmSel Methoden.


Ziele auf 3 Ebenen:
1. Multiplikator*innen: Das AmSel Team erlernt und entwickelt im Rahmen der Fortbildung eine eigene Bewusstseins- und Regulationskompetenz sowie eine achtsamkeits- und mitgefühlsbasierte pädagogische Haltung. Psychoedukative und erfahrungsbasierte Methoden werden erworben, um diese Schüler*innen interaktiv und altersgerecht nahe zu bringen.
2. Schüler*innen: Durch die Anwendung psychoedukativer und erfahrungsbasierter Methoden durch die Multiplikator*innen sollen Schüler*innen die Achtsamkeitspraxis und deren gesundheitsfördernde Wirkung auf altersgerechte Weise kennenlernen. Die Bewältigung von Herausforderungen und Belastungssituationen soll durch die Entwicklung von Achtsamkeit und (Selbst-) Mitgefühl erleichtert und Fähigkeiten zur achtsamen Kommunikation gefördert werden.
3. Schule: Ziel ist die Stärkung achtsamkeitsorientierter Strukturen im Setting Schule zur Verbesserung des Schulklimas sowie die Förderung einer mitgefühlbasierten Kommunikationskultur in der Schule. Die Implementierung von AmSel in der Schule kann auch Maßnahmen wie AmSel-Projekttage, AmSel-Pausen, Elterninformationsveranstaltungen etc. beinhalten.



Referentinnen

Jasmin Friedrich; Dipl.-Sozialpädagogin, systemische Beraterin,
Tanztherapeutin, Kunsttherapeutin B.A., Heilpraktikerin für Psychotherapie

Dagmar Heß; Dipl.-Sozialpädagogin, Dipl.-Sportpädagogin, Gestalttherapeutische Beraterin, Supervisorin & Coach DGSv*

Zielgruppe Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte
Veranstaltungsorte

update Fachstelle für Suchtprävention CV/DW
Uhlgasse 8
52127 Bonn

(ggfs. Haus der Natur
An der Waldau 48
53127 Bonn)

 

Referent:innen:

  • Frau Jasmin Friedrich (Dipl. Sozialpädagogin)
  • Frau Dagmar Heß (Dipl.-Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin) 02286885880

Veranstaltungsort:

update Fachstelle für Suchtprävention / Roncallisaal
Uhlgasse 8, 53127 Bonn-Lengsdorf

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